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Boualem Sansal ist verhaftet worden, wahrscheinlich.
Er ist aus seiner Wohnung in Algier verschwunden seit dem 16.11.
und sein Telefon wurde abgestellt.
Der algerische Schriftsteller ist Preisträger
des Friedenspreises des Deutschen Buchhandels (2011).
Ich habe ihn kennengelernt durch drei Veranstaltungen des Institut Francais mit ihm. Der buchLaden 46 war Mitveranstalter. Ich durfte die deutschen Texte lesen, beim letzten Mal im vollen großen Saal des Institut Francais.
Da hat er allerdings gar nicht viel gelesen, sondern vor allem einen Vortrag über die Herkunft der islamistischen Bewegung geredet: Der Großmufti von Jerusalem, damals in Berlin weilend, lieferte dem dritten Reich Freiwillige. Sie kämpften für Hitler. Und die Reste dieser Truppe bildeten nach dem Krieg die Grundlage für die militärische Seite der Islamisten…
(Hier ein sehr gutes Interview mit ihm)
Es ist ganz schrecklich sich vorzustellen, was die Polizei der islamistischen algerischen Diktatur mit ihm macht.
Kamel Daoud hat gerade den Prix Goncourt für seinen Roman „Houris“ bekommen. Nächstes Jahr erscheint er auf Deutsch.
Er ist auch Algerier. Nach der Todesdrohung eines hohen Geistlichen hat er aufgehört als Jounalist zu arbeiten. Berühmt wurde sein Aufsatz über die Silversternacht und nordafrikanische arabische junge Männer in Köln.
Ehemals Algier – Inzwischen nach Paris gezogen.
Vive la Liberté!
Holger Schwab