lindgren Karlson

Astrid Lindgren, Weihnachten 1943

Ich habe es in vollen Zügen genossen,
Weihnachten hier in unserem Heim auszurichten.
Die ganze Zeit war ich durchdrungen von vollkommener Dankbarkeit, dass dies immer noch möglich ist und
wir in einem so friedlichen Winkel der Welt leben.
Das klingt banal, aber es ist die Wahrheit, ich bin so dankbar, dass ich es nicht in Worte fassen kann – und bin mir stark bewusst, dass dies die glücklichsten Jahre meines Lebens sein müssen,
es darf wohl keinem Menschen auf Dauer so gutgehen.
Ich rechne damit, dass Prüfungen kommen werden.
Angesichts einer Welt, die so voller Unglück und Elend ist, bekommt alles viel schärfere Konturen. Es ist so geballt elendig, dass ich, als ich gestern einen Kinderchor aus Deutschland mit klaren Stimmen „Stille Nacht, heilige Nacht“ singen hörte, in die Küche gehen und weinen musste. Diese Kinder mit ihren engelsgleichen Stimmen wachsen in einem Land auf,
in dem sich alles um Gewalt gegen andere Menschen dreht.


Astrid Lindgren, Weihnachten 1963

„Das Wohnzimmer sah völlig wahnsinnig aus,
als sämtliche Pakete sich darinergossen.
Doch dann zogen sie alle weiter zu neuen Geschenkequellen,
und ich räumte auf und verbrachte ein herrliches Stündchen mit dem Okkulten Tagebuch von Strindberg, Musik aus dem Radio
und einem köstlichen Abendessen,
bestehend aus kalten Rippchen, Bier und Schnaps,
hahaha!“

Am 5. Januar sind wir erholt wieder da.
Geschlossen vom 18.12.2015 bis 4. Janaur 2016