“Heran an das Leben! Dichter! Dichter!”

Die Romane Alfred Döblins

Wallenstein

Der Schriftsteller Thomas Lehr redet über und
Holger Schwab liest aus dem Roman.

Mo., 10.November 2014 um 20 Uhr für 10 € im buchLaden 46

Alfred Döblin:
“Man fragt, wen kümmert der Dreißigjährige Krieg?
Ganz meine Meinung. Ich habe mich bisher auch nicht um ihn gekümmert.”

Thomas Lehr:
“Die Zugehörigkeit zu einer bestimmten Religion geriet leicht zum tödlichen Verhängnis. Ganze Länder wurden von der Glaubensspaltung zerrissen. Zwielichtige Unternehmer und undurchsichtige Finanziers unterstützen einmal diese, einmal jene Partei. Eine Unzahl skrupelloser Warlords, entlaufene Söldner und Banden von Desperados mordeten und plünderten. Ausländische Mächte steuerten die innenpolitischen Entscheidungen. Multinationale Eingreiftruppen mit unklaren Plänen richteten stets mehr Schaden an als sie zu nützen vorgaben. Der Krieg fraß die Steuergelder, zerstörte die Wirtschaft, dezimierte erbarmungslos die Bevölkerung. Und er schien um so weniger ein Ende finden zu wollen, je länger er dauerte.”